The Others

„The Others“ entstand 2019 als Gemeinschaftsarbeit innerhalb von 24 Stunden. Doch das Motiv des Gemäldes scheint weder fragmentiert noch collagiert. Die mit grobem Pinselstrich fotorealistisch ausgeführte Arbeit vermittelt vielmehr den Anschein einer in sich geschlossenen Momentaufnahme. Deren offene Enden liegen im Inhaltlichen. Etwas wirkt unheimlich. In einem chaotisch anmutenden Zimmer befinden sich Menschen auf einem Bett. Die rotgetränkte Farbgebung lässt blutige, gewalttätige Vorstellungen zu, doch die Handlung ist naturgemäß eingefroren, bleibt bei aller familiären Intimität rätselhaft. Das Gemälde basiert auf einer Fotografie aus der Buchveröffentlichung Fruit Tramps. A Family of Migrant Farmworkers des US-Fotojournalisten Herman LeRoy Emmet, das 1990 für den Pulitzer Preis nominiert war. Dabei geht es um Wanderarbeiter am Rande der amerikanischen Gesellschaft. Mit „The Others“ ziehen die beteiligten Künstler:innen Parallelen zu ihrem eigenen oft nomadischen Lebensstil. Es stellt sich die Frage, was „konventionelle“ und „unkonventionelle“ Lebensstile sind und wer diese als solche definiert. Wer sind die unheimlich erscheinenden „anderen“? Und für wen?