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Études en noir

Obsolettrismes

Obsolettrismes Roechling Dietz

Obsolettrismes Roechling Dietz
Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte / Oliver Dietze

Künstler:in

Obsolettrismes

Datierung

2022, in situ

Abmessungen

2,6 x 15 m

Material

Acrylfarbe

Beschreibung

Obsolettrismes – dieses Wortspiel, das sich sowohl auf das Adjektiv “obsolète” als auch auf die literarische Lettrismus-Bewegung bezieht, zeigt an, wohin die Reise bei diesem Pariser Künstler geht. Architektonischer, sozio-mentaler und visueller Leerstand treffen auf Schrift und Kunst. Aus der Verbindung von Impulsen aus dem Lettrismus – einer Vorläuferbewegung der Situationisten – und dem späteren, weniger theoretischen, dafür aktionistisch durchschlagenden und Stadträume nachhaltig besetzenden Graffiti Writing entsteht eine neue visuelle Poesie. In Paris kann es vorkommen, dass eine Metro oder ein Kleinlaster derart überschrieben den Passanten ins Blickfeld fährt. Den Text genau zu lesen ist dann zwar unmöglich, aber ein erfasstes Fragment wirkt in Verbindung mit dem flüchtigen Moment, der Stimmung der Umgebung, umso stärker. Dann beschränkt sich Poesie nicht auf die Sprache, sondern wird kontextuell und situativ – oder: situationistisch. Die eigens für die Urban Art Biennale geschaffenen “Études en noir” legen sich über die Räume der leerstehenden Bankfiliale, über Strukturen, Fenster und Raumgrenzen hinweg. Das Leben spielt sich längst woanders ab, Geschichten und Erinnerungen bleiben – und schreiben sich fort. Révélez!

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