Die Völklinger Hütte gilt gemeinhin als reine Männerwelt. Die schwere und gefährliche Arbeit am Hochofen oder in der Kokerei, so könnte man meinen, war für das vorgeblich ‚zarte Geschlecht‘ nicht geeignet. Ein Werbefoto aus den sechziger Jahren zeigt dementsprechend das weibliche Modell schmachtend am Schutzhandschuh des männlichen Hochöfners.
Dabei schleppten schon um 1900 die sogenannten „Erzengel“ beim Ausladen der Transportschiffe schwere Körbe mit Erz in Richtung Werk. Frauen arbeiteten in Labors, Büros, der Putzkolonne, der Milchküche oder im Schlafhaus. In beiden Weltkriegen leisteten sie darüber hinaus wesentliche Arbeit in der Produktion, unter ihnen waren zahlreiche Zwangsarbeiterinnen.
Die Führung „Erzengel und Kranführerin – Frauen in der Völklinger Hütte“ erläutert in einem Rundgang durch das heutige Weltkulturerbe die mannigfaltigen Facetten weiblicher Arbeit im Eisenwerk.
